Welche Kunstlinsen gibt es?

Linsenmodelle

Der durch die Entfernung der getrübten Linsenanteile entstandene Brechkraftverlust wird durch die Implantation einer Kunstlinse (Intraokularlinse, IOL) ausgeglichen, sodass der Patient nach der Kataraktoperation wieder scharf sehen kann.

Es stehen unterschiedliche Typen von Kunstlinsen zur Verfügung. Die am häufigsten verwendeten Kunstlinsen sind sog. Monofokallinsen (“Einstärkenlinsen”), die nach der Operation in jedem Fall eine Lesebrille erfordern. Durch modernste Vermessungstechniken, welche wir bei der Voruntersuchung auf Wunsch anwenden, liegt die Vorhersagbarkeit der Brechkraft in der Regel bei einer halben Dioptrie.

Alle von uns verwendeten Intraokularlinsen haben einen UV-Filter und ein besonderes Linsendesign, um die Entwicklung eines Nachstarres zu verhindern.

Des Weiteren verwenden wir ausschließlich sog. asphärische Linsen. Diese IOL haben gegenüber den üblichen monofokalen sphärischen Linsen den Vorteil, dass sie die Blendempfindlichkeit reduzieren, sowie das Kontrastsehen und die Farbwahrnehmung erhöhen.

Seit einiger Zeit gibt es sogenannte “Gelbe” oder “Blaulichtfilter-Linsen“. Diese Kunstlinsen schützen die Netzhaut vor dem schädlichen blauen Licht und werden deshalb vorwiegend bei Patienten mit einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und bei jungen Patienten angewendet.

Weitere Linsentypen finden Sie ausführlich beschrieben auf den nächsten Unterseiten.

Für ein Leben mit weitgehender Brillenunabhängigkeit gibt es:

  • Multifokale Linsen
    Multifokal- oder besser Bifokallinsen besitzen unterschiedliche Brechkraftzonen und bieten dadurch ausgezeichnetes Sehvermögen vom Nahbereich bis in die Ferne. Mit einer solchen Linse können über 90% der Patienten gänzlich auf ihre Brille verzichten. Diese Linsen sind nicht für alle Patienten geeignet, da auch einige konstruktionsbedingte Nachteile bestehen. Allerdings sind diese bei den allerneusten Generationen dieser Linsen nicht mehr so gravierend, wie noch vor wenigen Jahren. Der unbedingte Wunsch nach Brillenlosigkeit sollte vorhanden sein. Mehr Infos hier
  • Torische Linse
    Durch diese IOL kann  eine gleichzeitig bestehende Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) korrigiert werden. Damit lassen sich durch eine einzige Operation sowohl der graue Star als auch der Astigmatismus ausgleichen. Mehr Infos hier
  • Multifokal-torisch-asphärische Linse
    Durch diese Mehrstärken-IOL wird der Patient unabhängig von Brille oder Kontaktlinsen. Er sieht in der Ferne und in der Nähe, wie auch in mittleren Entfernungen, scharf, da sowohl der operationsbedingte Brechkraftverlust als auch der Astigmatismus ausgeglichen wird. Mehr Infos hier

Die gesetzlichen Krankenkassen kommen nur für die Kosten von monofokalen Intraokularlinsen (IOL) auf. Bei den multifokalen und torischen Linsen handelt es sich um sogenannte “Premiumlinsen”, deren Mehrkosten von der Krankenkassen nur anteilmäßig übernommen werden.

Welche Kunstlinse für den jeweiligen Patienten die richtige ist, wird im Rahmen des Aufklärungsgespräches besprochen. Dabei wird auch auf eventuell entstehende Kosten beim Einsatz von Speziallinsen eingegangen.

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